Häusliche Gewalt gegen Männer – nach wie vor ein Tabuthema

Mann, der auf ein Handy schaut. Blauer Textbanner mit Polizeistern: Häusliche Gewalt gegen Männer. Gibt es nicht? Gibt es doch?
Woran denkt Ihr, wenn Ihr „häusliche Gewalt“ hört? Klar, an Gewalt gegen Frauen👩‍🦰 und das ist auch berechtigt. Auch wir haben gerade erst im November, zum Aktionstag am 25.11. auf dieses Problem aufmerksam gemacht.
 
☝️ Dennoch gibt es auch Männer👨, die in einer Paarbeziehung zum Opfer von Gewalt werden – und die Dunkelziffer dürfte hoch sein‼
 
Männer sprechen🗣 nur selten darüber, wenn sie in ihrer Beziehung Gewalt erleben. Es
entspricht grundsätzlich nicht ihrem Selbstbild und das Annehmen der Opferrolle fällt schwer. Dazu kommt die Scham zuzugeben, Opfer einer vermeintlich schwächeren Partnerin zu sein. Dabei muss es auch nicht immer um körperliche Gewalt 🤕gehen, auch Demütigungen und emotionale Erpressungen spielen eine große Rolle. 😔
 
Beratungsstellen für Männer, die es mittlerweile auch bundesweit gibt, werden oft aus Angst vor Unverständnis nicht in Anspruch genommen ❌oder sind zum Teil den Betroffenen gar nicht bekannt. Die daraus folgenden psychologischen Reaktionen können demnach nicht richtig aufgefangen und behandelt werden. Kommt dies auch in der Kindheit der Männer vor, kann es unbeachtet im Alter zu einer Umkehrreaktion kommen, sodass die einstigen Opfer zu Tätern werden.
 
Was braucht es also, damit Männer sich Unterstützung holen?
Wichtig wäre das Bewusstsein in der Gesellschaft, dass betroffene Männer nicht als Einzelfälle gelten und dass ihre Betroffenheit keine persönliche Schwäche darstellt. Und es braucht vor allen Dingen auch die Kenntnis von Beratungsstellen und unterstützenden Einrichtungen, die im Bedarfsfall an der Seite der Betroffenen stehen.
 
Hier steht zum Beispiel die 2019 gegründete Bundesfach- und Koordinierungsstelle „Männergewaltschutz“ (www.maennergewaltschutz.de) zur Verfügung, die auch Hinweise auf Männerschutzeinrichtungen bietet.
 
Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ ist
ein weiterer Baustein im Schutzkonzept
👉Erreichbar unter 0800 1239900.
 
In Heidelberg steht der Männernotruf von fairmann e. V. für betroffene Männer zur Verfügung
👉Erreichbar unter 06221-6516767 (www.maennernotruf.org).
Dieser steht auch für Männer zur Verfügung, die selbst Täter geworden sind.
 
Auch die bundesweite Hilfsorganisation Weisse Ring möchte Betroffenen helfen, das Thema ins Hellfeld zu rücken und Angst und Scham zu überwinden
 
Häufig sind Männer auch von Stalking betroffen. Der Bezirksverein für Soziale Rechtspflege Mannheim, hat eine Beratungsstelle für Menschen eingerichtet, welche von Stalking betroffen sind.
👉Erreichbar unter 0621-15673-53 bis -55 oder info@bezirksverein-mannheim.de (www.bezirksverein-mannheim.de).
 
Neben den Beratungsstellen kann ein erster Schritt aus der Gewaltspirale auch die Gewaltambulanz des Instituts für Rechts- und Verkehrsmedizin Heidelberg sein. Hier haben Gewaltopfer die Möglichkeit, ohne Anzeige, Verletzungen dokumentieren und Spuren sichern zu lassen. Die Ambulanz arbeitet, anonym, niederschwellig und verfahrensunabhängig.
👉Sie steht unter 0152 54648393 rund um die Uhr zur Verfügung.
 
Hier findet ihr nochmal das Video zum Signal for Help. Dies gilt natürlich für auch für Männer und alle, die sich betroffen fühlen:
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